Gerade gab es mal wieder einen Neuzuwachs für mein Team. Das ist immer toll, weil eine spannende Reise beginnt. Es wird aber auch wieder allen bewusst, dass es oft nicht so einfach ist, meine Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen und „mich“ gut zu „lesen“.
Seit sieben Jahren hat sich meine Art zu kommunizieren sehr stark verändert. Während ich nach starken, häufigen und lange andauernden Anfällen im Jahr 2018 meine aktive Sprache und auch alle Arten nonverbaler Kommunikation verloren hatte, kommen nun meine Fähigkeiten, mich zu äußern wieder zurück. Mein Unterstützer*innenkreis nimmt mich ernst und fördert meine Autonomie und Persönlichkeit. Häufig ist es mir dadurch mittlerweile möglich, Entscheidungen zu treffen und mich mitzuteilen. Wenn ich im Stress bin und einen hohen Erregungspegel habe, geht mir diese Fähigkeit allerdings ganz schnell verloren. Dann bin ich darauf angewiesen, dass meine Begleitung erkennt oder ahnt, was geändert werden muss, damit es mir wieder gut geht. Wie ich Euch beim letzten Mal schon erklärt habe, ist das aber oft nicht so einfach, weil Du das, was mich stört, ganz anders empfindest.
Manchmal fühlt sich das für jemanden, der bei mir ist, so an als könnte sie nichts richtig machen. Innerhalb des Teams ist deswegen wichtig, dass wir auch Fehler machen dürfen. Das gilt für mich genauso wie für jede andere Person in meinem Projekt.
Gut, was? Jedenfalls ist es immer gut, wenn aus dem, was man vielleicht als Fehler eingeordnet hat, neue Gedanken und Ideen entstehen. Darum ist ein weiteres Motto bei „Pflege mal anders“ Fehler sind Helfer